Unter einer Episiotomie versteht man einen Scheiden-Damm-Schnitt, auch als Entlastungsschnitt bezeichnet, der mit einer langen, geraden Schere ausgeführt wird. Als Damm wird der Teil des Beckenbodens bzw. der Beckenbodenmuskulatur bezeichnet, der sich zwischen Scheide und After befindet. Das Ziel dieses Eingriffs besteht darin, das Zerreißen und Überdehnen des mütterlichen Dammes zu verhindern und den Druck auf den kindlichen Kopf zu reduzieren, z.B. bei Frühgeburten. Diese Methode wird angewandt, wenn die mütterlichen Weichteile sehr straff und wenig nachgiebig sind, der kindliche Kopf verhältnismäßig groß ist oder die letzte Phase der Geburt beschleunigt werden soll. Man unterscheidet je nach Indikation verschiedene Schnittrichtungen. Die Schnitte sind zwischen 2 und 4 cm lang und werden nach Beendigung der Geburt in Lokalanästhesie genäht. Die Episiotomie ist heute eine umstrittene Methode, da der Beckenboden dadurch sogar geschwächt wird. Studien haben ergeben, dass ein Riss genauso gut heilt wie ein Schnitt.